Erdbeeren im Boom: Wärme und Stadtnähe begünstigen Anbau  [25.11.16]

Nicht nur Kinder lieben sie: Leckere, heimische Erdbeeren haben immer mehr Fans. Das wissen auch die Landwirte und weiten die Anbaufläche der köstlichen Früchte stetig aus. Zwei Studierende wollen es genauer wissen. Sie untersuchen im Rahmen eines Humboldt-Projektes, wo und warum mehr Erdbeeren angebaut werden. Das Klima ist wichtig, so ihr Ergebnis. Und die Nähe vieler Erdbeer-Esser.

Foto: Universität Hohenheim / Dorothea Elsner


Daten und ihre statistische Auswertung – was für viele schnöde klingen mag, kann ganz schön spannend sein. Denn aus den Zahlen kann man viel herauslesen. Zum Beispiel über den Erdbeeranbau in Baden-Württemberg, wie die Studierenden Felix Baumann und Carolin Laier in ihrem Humboldt-Projekt. Sie wissen jetzt, dass Erdbeeren hierzulande vor allem im Oberrheingraben und in der Bodenseeregion angebaut werden.

Humboldt reloaded – Wissenschaft von Anfang an

Das preisgekrönte Projekt der Uni Hohenheim will Studierende durch forschungsnahes Lernen bereits im Bachelorstudium für die Wissenschaft begeistern. Die Studierenden bearbeiten Forschungsfragen in kleinen Teams und werden dabei optimal betreut.


Rund 63 Prozent der Freiland-Anbaufläche befinden sich dort. Um den Grund dafür zu ermitteln, ziehen die Studierenden weitere Daten heran und prüfen, ob ein Zusammenhang mit den Klimadaten, den Bodenzahlen oder der Einwohnerdichte besteht.

Bodengüte spielt keine Rolle beim Erdbeeranbau

Und sie werden fündig: Die warmen Temperaturen entlang des Rheins und am Bodensee begünstigen eindeutig den Erdbeeranbau. Anders sieht es mit dem Boden aus. Hier können sie keinen Zusammenhang erkennen, die Früchte können auf unterschiedlichsten Böden angebaut werden.

Aber ein anderer Faktor spielt auch noch eine große Rolle: Der Anbau konzentriert sich um stark besiedelte Gebiete. Das erklären sich die Studierenden damit, dass Erdbeeren leicht verderblich sind und zügig vermarktet werden müssen, so dass ein Anbau in Stadtnähe günstig ist. So bleiben die Transportkosten niedrig, was vor allem für kleinere Produzenten wichtig ist. Und die Menschen in Stuttgart, Mannheim und Freiburg – und natürlich auch in Hohenheim – können sich über richtig frische Erdbeeren freuen.

Text: Elsner

Humboldt-Projekt: Hmm, heimische Erdbeeren!
Studierende: Felix Baumann, Carolin Laier
Projektbetreuer: Eva Mäurer
Laufzeit: 11.4.2016 – 30.9.2016


Zurück zu Humboldt-Projekte des Tages