Projekt

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Wirtschaftliche Konsequenzen der Euroeinführung und der Eurokrise für die südeuropäischen Länder

Beschreibung

In der Eurozone haben Griechenland, Italien, Portugal und Spanien (die sogenannten GIPS-Länder) am meisten durch die Eurokrise gelitten. Die GIPS-Länder waren und sind immer noch von einem erheblichen Einbruch in Produktion und Beschäftigung gekennzeichnet. Im Jahr 2016 war die Arbeitslosenquote in Spanien die Zweithöchste Europas hinter Griechenland und liegt noch immer bei knapp 19 Prozent. Da andere Länder Mitteleuropas, wie z.B. Deutschland, erheblich weniger von der Eurokrise betroffen waren, stellt sich die Frage, wieso die GIPS-Länder so stark von der Eurokrise getroffen wurden. Um diese Frage zu beantworten, bedarf es auch eines Blicks in die Vergangenheit, beispielsweise auf den mit der Euroeinführung ausgelösten drastischen Rückgang der Renditedifferenzen zwischen den Mitgliedsländern und die hierdurch ausgelösten Kapitalströme nach Südeuropa.  

Im Rahmen des Projekts sollen folgende Kernfragen beantwortet werden:

  • Wie verlief die wirtschaftliche Entwicklung in den GIPS-Ländern nach der Euroeinführung, aber vor Ausbruch der Finanzkrise?
  • Warum haben sich die GIPS-Länder zu den Krisenherden Europas entwickelt?
  • Vor welchen Herausforderungen stehen die GIPS-Länder?
  • Was ist notwendig, um ein nachhaltiges Wachstum in diesen Ländern zu erreichen?

Ziel des Projektseminars ist es:

  • Daten, bzw. Indikatoren für die Wirtschaftsstärke, die Wettbewerbsfähigkeit, die Zahlungsbilanz, den Arbeitsmarkt und die private und öffentliche Verschuldung für die GIPS-Länder aus öffentlich zugänglichen Datenquellen zu extrahieren;
  • Daten aufzubereiten und mithilfe deskriptiver Verfahren zu analysieren. Bei den betrachteten Größen wird zwischen drei Phasen unterschieden: die Phase vor der Einführung des Euro, die Entwicklung nach Einführung des Euro bis zum Ausbruch der Finanzkrise und die Entwicklung seit Ausbruch der Finanz- und Eurokrise;
  • einfache OLS Schätzungen durchzuführen;
  • Zusammenstellung der in der Literatur genannten Faktoren für die wirtschaftlichen Probleme der Krisenländer;
  • Faktoren, die maßgeblich für den Misserfolg der GIPS-Länder waren, herauszuarbeiten;
  • kritisch zu diskutieren, mit welchen Maßnahmen die GIPS-Länder aus der Krise herauskommen können, und wie nachhaltiges Wachstum sichergestellt werden kann.
Projektzeitraum
Sommersemester 2017
Bewerbungszeitraum
2. bis 9. April 2017
semesterbegleitend
Details zu Projektzeitraum und Durchführung

Im Rahmen des Projektes ist die Teilnahme an folgenden Veranstaltungen verpflichtend:

  1. Kick-Off: Themenvorstellung und Einführung, mit Prof. Beißinger (April 2016)
  2. STATA-Einführung, Projektbetreuer (April 2016)
  3. Regelmäßige (mind. 3) Treffen mit dem Projektleiter zur Besprechung des Arbeitsfortschritts
  4. Abschlussveranstaltung: Präsentation der einzelnen Ergebnisse, Diskussion und Feedback, mit Prof. Beißinger (Juli 2017)
  5. Humboldt-Reloaded Jahrestagung. (Oktober 2017)
offen für diese Studienfächer:
Wirtschaftswiss. mit ökonom. Wahlprofil
Wirtschaftswiss. mit sozialökonom. Profil
Wirtschaftswiss. mit wirtschaftspäd. Profil
Wirtschaftswiss. mit agrarökonom. Profil
Betreuer
Institut
Institut für Volkswirtschaftslehre (Arbeitsmarkt- und Dienstleistungsökonomik (520G))
Sprache
deutsch/englisch
Teilnehmerzahl
min. 1, max. 20
(10 Kleingruppen mit max. 2 Teilnehmern)
Arbeitsaufwand
ca. 180 Stunden pro Teilnehmer | 6 ECTS-Punkte

Arbeitsaufwand (Stunden und ggf. ECTS) sind ungefähre Angaben. Die tatsächlich vergebenen ECTS-Punkte ergeben sich aus der tatsächlich geleisteten Arbeit.

 
Für dieses Projekt ist kein Motivationsschreiben des Studierenden erforderlich
Projektart
empirisch
Lernziele

Die Teilnehmer/innen lernen in diesem Projekt:

  • analytisches Denken,
  • die Entwicklung und Aufstellung eigener Forschungsfragen,
  • Möglichkeiten der Datenbeschaffung,
  • Aufbereitung und Auswertung empirischer Daten mithilfe deskriptiver Verfahren sowie Regressionsanalysen,
  • Aufbereitung und Strukturierung der für die Thematik wesentlichen wissenschaftlichen Literatur
  • Teamfähigkeit, Eigeninitiative und -verantwortung,
  • Wissenschaftliches Schreiben und Präsentieren.
Anmerkungen für Studierende

Für die Bewerbung zur Teilnahme am Projekt ist die Einreichung des aktuellen Notenspiegelauszuges erforderlich.

Kenntnisse in STATA sind erwünscht, aber nicht zwingend notwendig.

Anforderungen und Bewertung:

Die Arbeitsergebnisse der jeweiligen Gruppen sind schriftlich in einem 15-seitigen Arbeitspapier festzuhalten. Zusätzlich präsentiert jede Gruppe ihre Ergebnisse. Abschließend wird gemeinsam ein zugehöriges Poster für das gesamte Projekt erstellt, sowie ein Abstract verfasst.

In die Benotung fließt, neben dem 15-seitigen Abschlusspapier und der Präsentation, auch die Mitarbeit und Eigeninitiative der Teilnehmer/innen ein.

Um sich einen Überblick über die Thematik zu verschaffen, ist beispielsweise folgende Lektüre hilfreich:

Sinn, Hans-Werner, Der Euro – Von der Friedensidee zum Zankapfel, Hanser Verlag, 2014. Für das Seminar selbst ist auf wissenschaftliche Beiträge zurückzugreifen.

 

Anrechenbarkeit: 

  • Banking and Finance,
  • Europäische Wirtschaft und Politik,
  • Finanzwissenschaft(*),
  • Historische Wirtschaftsforschung,
  • Industrieökonomik,
  • Kartellrecht und Ökonomie,
  • Konsumentenverhalten,
  • Statistik und Ökonometrie(*),
  • Strukturwandel & Beschäftigung,
  • Innovationsökonomik,
  • Sustainability,
  • International Business & Economics,
  • Gesundheitsökonomik und E-Health.

(*) Die Anrechenbarkeit für die Profilfächer 'Finanzwissenschaft' (Dwenger) sowie 'Statistik und Ökonometrie' (Osikominu & R. Jung) erfolgt themenabhängig, nach vorheriger Absprache mit Herrn Cords und den jeweiligen Lehrstühlen.

Schlagworte
GIPS-Länder, Eurokrise, Arbeitsmarktökonomik, Wachstum, Beißinger, Makroökonomik, Stata, Außenhandel, Arbeitslosigkeit