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Globalisierung, Technologischer Wandel und Ungleichheit: Eine wissenschaftliche Analyse

Beschreibung

Kaum ein Thema ruft in Deutschland und in anderen OECD-Ländern so große Emotionen hervor wie die soziale Ungleichheit. In vielen Ländern lässt sich für die vergangenen Jahrzehnte ein Anstieg der Einkommensungleichheit nachweisen, beispielsweise zwischen Arbeitnehmern mit unterschiedlichen Qualifikationsniveaus, aber auch innerhalb von Arbeitnehmergruppen mit gleichen beobachtbaren Merkmalen. Gleichzeitig geht die Lohnquote, also der Anteil der Lohneinkommen am Bruttoinlandsprodukt zurück, während der Anteil der Kapitaleinkommen ansteigt.

Das Seminar nimmt die aktuelle öffentliche wie wissenschaftliche Diskussion zum Anlass, empirische Daten zur Einkommensverteilung in Deutschland und anderen OECD-Ländern näher zu betrachten. 

Es soll insbesondere herausgearbeitet werden, welche Faktoren die oben genannten Entwicklungen treiben. Spielt die Globalisierung in Form eines Anstiegs des internationalen Handels, oder der Produktionsverlagerung von Zwischenprodukten eine prominente Rolle? Wie stark trägt der technologische Wandel, der sich in einer zunehmenden Automatisierung und Roboterisierung bemerkbar macht, zu einer steigenden Einkommensungleichheit bei? Welchen Einfluss haben institutionelle Faktoren, wie ein Rückgang der Gewerkschaftsdichte oder ein Rückgang des realen Mindestlohns?

 

Im Rahmen des Projekts sollen folgende Kernfragen beantwortet werden:

•  Wie wird Ungleichheit gemessen?

•  Wie sind Veränderungen in den Ungleichheitsmaßen zu interpretieren?

•  Trägt die Ungleichheit innerhalb einzelner Länder oder die Ungleichheit zwischen Ländern mehr zum Anstieg der globalen Ungleichheit bei?

•  Inwiefern haben die oben genannten Entwicklungen dazu beigetragen, dass sich die Entlohnung hoch und niedrig qualifizierter Arbeit in den vergangenen Jahrzehnten in praktisch allen Industrieländern zu Lasten niedrig qualifizierter Arbeit verschoben hat?

 

Ziel des Projektseminars ist es:

•  den Aussagegehalt verschiedener Ungleichheitsmaße zu beurteilen

•  Daten, bzw. Indikatoren der Ungleichheit für verschiedene OECD-Länder aus öffentlich zugänglichen Datenquellen zu extrahieren;

•  Daten aufzubereiten und mithilfe deskriptiver Verfahren zu analysieren;

•  ökonometrische Schätzungen durchzuführen;

•  die in der Literatur genannten Faktoren für die Entwicklung der Ungleichheit zusammenzustellen;

Projektzeitraum
Wintersemerster 2019/2020
Bewerbungszeitraum
14. bis 27. Oktober 2019
semesterbegleitend
Details zu Projektzeitraum und Durchführung

Im Rahmen des Projektes ist die Teilnahme an folgenden Veranstaltungen verpflichtend:

1. Kick-Off: Themenvorstellung und Einführung, mit Prof. Beißinger (Anfang November 2019)

2. STATA-Einführung, Projektbetreuer (Anfang November 2019)

3. Regelmäßige (mind. 3) Treffen mit dem Projektleiter zur Besprechung des Arbeitsfortschritts

4. Abschlussveranstaltung: Präsentation der einzelnen Ergebnisse, Diskussion und Feedback, mit Prof. Beißinger (Januar/Februar 2020)

5. Humboldt-Reloaded Jahrestagung (Oktober 2020)

offen für diese Studienfächer:
Wirtschaftswiss. mit agrarökonom. Profil
Wirtschaftswiss. mit ökonom. Wahlprofil
Wirtschaftswiss. mit sozialökonom. Profil
Wirtschaftswiss. mit wirtschaftspäd. Profil
Wirtschaftsinformatik
Betreuer
Dr. Martyna Marczak , Timo Walter
Institut
Institut für Volkswirtschaftslehre (Fg. Volkswirtschaftslehre, insbesondere Dienstleistungs- und Arbeitsmarktökonomik)
Sprache
deutsch/englisch
Teilnehmerzahl
min. 2, max. 16
(8 Kleingruppen mit max. 2 Teilnehmern)
Arbeitsaufwand
ca. 180 Stunden pro Teilnehmer | 6 ECTS-Punkte

Arbeitsaufwand (Stunden und ggf. ECTS) sind ungefähre Angaben. Die tatsächlich vergebenen ECTS-Punkte ergeben sich aus der tatsächlich geleisteten Arbeit.

 
Für dieses Projekt ist kein Motivationsschreiben des Studierenden erforderlich
Projektart
empirisch
Lernziele

Die Teilnehmer/innen lernen in diesem Projekt:

Die Teilnehmer/innen lernen in diesem Projekt:

•  analytisches Denken,

•  die Entwicklung und Aufstellung eigener Forschungsfragen,

•  Möglichkeiten der Datenbeschaffung,

•  Aufbereitung und Auswertung empirischer Daten mithilfe deskriptiver Verfahren sowie Regressionsanalysen,

•  Aufbereitung und Strukturierung der für die Thematik wesentlichen wissenschaftlichen Literatur

•  Teamfähigkeit, Eigeninitiative und -verantwortung,

•  Wissenschaftliches Schreiben und Präsentieren.

Anmerkungen für Studierende

Für die Bewerbung zur Teilnahme am Projekt ist die Einreichung des aktuellen Notenspiegelauszuges erforderlich.

Kenntnisse in STATA sind erwünscht, aber nicht zwingend notwendig.

Anforderungen und Bewertung:

Die Arbeitsergebnisse der jeweiligen Gruppen sind schriftlich in einem 15-seitigen Arbeitspapier festzuhalten. Zusätzlich präsentiert jede Gruppe ihre Ergebnisse. Abschließend wird gemeinsam ein zugehöriges Poster für das gesamte Projekt erstellt, sowie ein Abstract verfasst.

In die Benotung fließt, neben dem 15-seitigen Abschlusspapier und der Präsentation, auch die Mitarbeit und Eigeninitiative der Teilnehmer/innen ein.

 

Um sich einen Überblick über die Thematik zu verschaffen, sind beispielsweise folgende Lektüren hilfreich:

E. Helpman, Globalization and Inequality, Harvard University Press, 2018 (und die darin zitierten Studien)

M-A. Muendler, Trade, Technology, and prosperity: an account of evidence from a labor-market perspective, WTO Staff Working Paper ERSD-2017-15

F. Bourguignon, The globalization of inequality, Princeton University Press, 2015

B. Milanovic, Global inequality: a new approach for the age of globalization, Harvard University Press, 2016

 

Anrechenbarkeit:

• Banking and Finance,

• Dienstleistungsmanagement,

• Interne Managementfunktionen(*),

• Europäische Wirtschaft und Politik,

• Finanzwissenschaft(*),

• Historische Wirtschaftsforschung,

• Industrieökonomik(*),

• Kartellrecht und Ökonomie(*),

• Konsumentenverhalten,

• Statistik und Ökonometrie(*),

• Strukturwandel & Beschäftigung,

• Innovationsökonomik,

• Sustainability,

• International Business & Economics,

• Gesundheitsökonomik und E-Health.

(*) Die Anrechenbarkeit für die Profilfächer 'Interne Managementfunktionen' (Troßmann), 'Finanzwissenschaft' (Dwenger), 'Industriökonomik' (Schwalbe), 'Kartellrecht & Ökonomie' (Schwalbe) und 'Statistik und Ökonometrie' (Osikominu & R. Jung) erfolgt themenabhängig, nach vorheriger Absprache mit Frau Marczak, Herrn Walter und den jeweiligen Lehrstühlen.

 

Schlagworte
Beißinger, Arbeitsmarktökonomik, Ungleichheit, Stata, Globalisierung, Technologischer Wandel