Superfood für Sportskanonen: Rote Bete bringt mehr Power  [11.01.17]

Ein klassisches Wintergemüse, das es in sich hat: Rote Bete zählt nicht umsonst zu den Superfoods, denn sie enthält einen ganzen Cocktail wertvoller Inhaltsstoffe. Einer davon ist Nitrat, das bis vor kurzem noch als Ausgangsstoff für krebserregende Nitrosamine verteufelt wurde. Das sieht man mittlerweile anders: Nitrat soll gut für Hirn und Herz sein. Besonders Sporttreibende sollen davon profitieren. In einem Humboldt reloaded-Projekt untersuchen zwei Studentinnen, welche Rote Bete-Sorten besonders vielversprechend im Hinblick auf ein hohes Anreicherungsvermögen für Nitrat sind.

Foto: Universität Hohenheim, Dorothea Elsner


Folsäure, Beta-Carotin, Vitamin C, Eisen, Magnesium, Jod, Kalium und verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe – die Liste der Inhaltsstoffe der Roten Bete ist beachtlich. Das Interesse von Ani Ivanova und Julia Döring gilt in ihrem Humboldt-Projekt allerdings dem Nitrat, einem Inhaltsstoff, der in den letzten Jahren vom Saulus zum Paulus avancierte: Sah man ihn früher als bösen Krebstreiber an, da er in krebserregendes Nitrosamin umgewandelt werden kann, mehren sich nun die Hinweise auf positive Effekte.

Humboldt reloaded – Wissenschaft von Anfang an

Das preisgekrönte Projekt der Uni Hohenheim will Studierende durch forschungsnahes Lernen bereits im Bachelorstudium für die Wissenschaft begeistern. Die Studierenden bearbeiten Forschungsfragen in kleinen Teams und werden dabei optimal betreut.


Nitrat soll sich positiv auf die Muskeleffizienz, den Sauerstofftransport im Blut und die Muskelermüdung auswirken. Rote Bete gilt sogar inzwischen als natürliches und legales Dopingmittel für Ausdauersportler wie Marathonläufer und Fahrradprofis. Außerdem wird Nitrat im Körper zu Nitrit, was zur Bildung von Stickstoffmonoxid führt. Dieses wiederum erweitert die Blutgefäße, was den Blutdruck senkt – weshalb man Rote Bete auch bei Bluthochdruck- und Herz-Kreislauf-Patienten als natürliches Nahrungsergänzungsmittel ein.

Humboldt-Projekt vergleicht 29 Rote Bete-Sorten


Rote Bete kann relativ viel Nitrat aus dem Boden aufnehmen und speichern. Doch der Nitratgehalt variiert zwischen 150 und 5.000 mg/kg – je nach Sorte, Kultivierungsbedingungen, Bodenbeschaffenheit und Düngung. Um diesen Unterschieden genauer auf den Grund zu gehen, untersuchen die beiden Studentinnen 29 verschiedene Rote Bete-Proben des Jahres 2015.

Die Proben trocknen und mahlen sie zunächst. Das Pulver setzen sie mit destilliertem Wasser an und extrahieren das Nitrat für 10 Minuten im Ultraschallbad bei 80 °C. Nach dem Filtrieren bestimmen sie per Fließinjektionsanalyse (FIA) den Nitratgehalt.

Die Ergebnisse zeigen eine deutliche Variationsbreite im Nitratgehalt. Die Gehalte reichen von 120 mg/kg TM bis 4.700 mg/kg TM – und bestätigen daher bisherige Studien.

Text: Elsner

Humboldt-Projekt: Rote Bete – weck den Sportler in dir!
Studierende: Ani Ivanova, Julia Döring
Projektbetreuerin: Simone Graeff-Hönninger
Laufzeit: 26.10.2015 – 30.09.2016


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