Furcht vor Terror: Frauen und ängstliche Menschen sehen höheres Risiko  [23.11.16]

Die Terroranschläge der jüngsten Zeit wirken sich bei vielen Menschen auf das tägliche Leben aus. Wie hoch man das Risiko einschätzt, selbst bei einem Terroranschlag verletzt zu werden, hängt insbesondere von zwei Faktoren ab: der Emotion Angst und dem Geschlecht. Wer mehr Angst empfindet, sieht ein größeres Risiko. Das gleiche gilt für Frauen im Vergleich zu Männern. Das haben neun Studierende nun in einem Humboldt-Projekt herausgefunden.

Foto: Universität Hohenheim / Dorothea Elsner


Die Nachwuchs-Forscher führen dazu eine quantitative Online-Befragung mit 456 Befragten im Alter zwischen 18-77 Jahren durch, rekrutiert über den Bekanntenkreis der Projektteilnehmer und über das Online-Panel „Medienentscheider“ der Uni Hohenheim. 65 Prozent der Teilnehmenden sind weiblich.

Humboldt reloaded – Wissenschaft von Anfang an

Das preisgekrönte Projekt der Uni Hohenheim will Studierende durch forschungsnahes Lernen bereits im Bachelorstudium für die Wissenschaft begeistern. Die Studierenden bearbeiten Forschungsfragen in kleinen Teams und werden dabei optimal betreut.


Das Ergebnis: Die Risikoeinschätzung von Frauen ist in der Mehrzahl pessimistischer ist als die von Männern. Ebenfalls entscheidend ist die Ausprägung der Emotion Angst: Menschen, die mehr Angst empfinden, schätzen zum Beispiel das Risiko, bei einem Terroranschlag verletzt zu werden oder Opfer eines Gewaltverbrechens zu werden, signifikant höher ein als Menschen mit weniger Angst. Auch das tägliche Verhalten wird dann stärker beeinflusst: Man meidet eher Menschenansammlungen und das empfundene Risiko Schlafstörungen aufgrund der Terroranschläge zu bekommen steigt.

Emotionen, so das Fazit der Studierenden, spielen also bei der Risikoempfindung eine wichtige Rolle. Und hier tragen die Medien große Verantwortung: Art und der Fokus der Berichterstattung kann Emotionen auslösen und so möglicherweise die Risikowahrnehmung beeinflussen.

Text: Elsner

Humboldt-Projekt: Der Terror und ich – No Fear, No Risk
Studierende: L. Broenner, F. Bröring, F. Coutandin, M. Gscheidle, H. Olbrich, J. Scholl, H. Seeger, I. Senft, H. Shahoyan
Projektbetreuerin: Hanna Gölz
Laufzeit: 1.4.2016 – 30.9.2016


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