Neue Zucker und Chemikalien aus Algen [20.03.19]
Bislang ungenutzte Markoalgen aus Seetang könnten künftig ein kalorienarmer Zucker-Lieferant werden. Die Herstellung des so genannten Tagatose-Zuckers und der Chemikalie Hydroxymethylfurfural (HMF) haben Studierende in einem Humboldt reloaded-Projekt untersucht. Der Anteil von HMF in den Algen ist deutlich höher als der Tagatose-Anteil, so das Ergebnis der Studierenden. Aus HMF könnten beispielsweise biobasierte Kunststoffe hergestellt werden.
Seit prähistorischer Zeit ist Seetang als Grundnahrungsmittel in Ländern wie China, Korea und Japan bekannt. So wird beispielsweise Sushi mit Algen umwickelt. Auch in Europa und Amerika wurden essbare Algen und Seetang seit Jahrhunderten gegessen. Dies ist in Vergessenheit geraten, so werden jedes Jahr mehrere tausend Tonnen Seetang in Nord- und Ostsee angespült.
###BOX###In dem Projekt untersuchten die Studentinnen die Herstellung von Tagatose und HMF aus dem Seetang-Kohlenhydrat Carrageen. Der Anteil des Tagatose-Zuckers war lediglich gering, der Anteil an HMF dagegen überraschend hoch. Dies zeigt eine möglicher Weise interessante, alternative Nutzung der Algen als Basis für biobasierte Kunststoffe.
Humboldt reloaded – Wissenschaft von Anfang an: Das preisgekrönte Projekt der Uni Hohenheim will Studierende bereits im Bachelorstudium für die Wissenschaft begeistern. Der Online-Kurier berichtet über abgeschlossene Humboldt reloaded-Projekte. Mehr Humboldt-Projekte des Tages
Text: A. Schmid
Humboldt-Projekt: Süßes und Teures aus Algen - ist die Herstellung des Tagatose-Zuckers aus Algen sinnvoll?
Studierende: Linda Mvogo-Binelli, Lara Mazlum
Projektbetreuer: Paul Körner
Laufzeit: 01.10.2017 bis 31.01.2018