Rote Beete für indische Santal-Familien   [03.04.18]

Süßkartoffeln, Rote Beete und Rettich sind geeignete Knollenpflanzen für einen Küchengarten einer indischen Santal-Familie im Bundesstaat West Bengalen. So lautet das Ergebnis eines Humboldt reloaded-Projektes. Ziel war die Konzeption eines Küchengartens als Quelle für eine möglichst reichhaltige Versorgung mit Vitaminen und Nährstoffen.

Foto: Universität Hohenheim / Antje Schmid


Der Volksstamm der Santals lebt im indischen Bundesstaat West Bengalen. Auf dem Weg zu einer möglichst autonomen Deckung des Nährstoffbedarfs einer Familie, haben die Studierenden Charlotte Rinne und Anne Hassel einen optimierten Küchengarten für eine Santal-Familie entwickelt. Sie empfehlen den ganzjährigen Anbau von grünem Blattgemüse, da dieses besonders nährstoffreich ist. In einem weiteren Beet sollen Knollenpflanzen wie Süßkartoffeln, Rote Beete oder Rettich angebaut werden. Bei diesen Pflanzen sei es besonders wichtig, dass auch die Blätter mitgegessen werden.

In weiteren Beeten sollten nach Empfehlung der Studierenden abhängig von Bodenqualität und Wasserzugang saisonal wechselnde Sorten in möglichst unterschiedlichen Farben und damit Nährstoffqualität angebaut werden. Auch die Hausdächer könnten genutzt werden: Darauf könnten Klettergewächse wie Kürbisse gedeihen. Wenn ausreichend Platz vorhanden ist, empfehlen sie, einen Baum zu pflanzen – beispielsweise einen Moringa-, Guaven oder Mangobaum.

Betreuung der Familien als Erfolgsfaktor

Entscheidend für den Erfolg eines Küchengartenprojektes sei es auch, die Familien von der Anlegung eines Gartens bis zur Ernte langfristig zu begleiten. Mit Hilfe von interaktiven Schulungen sollen die bestmögliche Nutzung und Verarbeitung des Ernteertrages, sowie die optimale Kombination mit anderen Lebensmitteln gewährleistet werden, um eine maximale Nährstoffqualität zu erzielen.###BOX###

Nicht die Größe der verfügbaren Anbaufläche entscheidet über den langfristigen Nutzen, vielmehr ist eine enge Betreuung für den Erfolg eines Küchengartenprojektes maßgeblich. So kann auch ein kleiner Garten eine wirtschaftliche Entlastung für einzelne Familien darstellen und einen Beitrag zu einer größeren Nahrungsmittelvielfalt leisten.

Sollten die Familien nicht über ausreichend Land verfügen, können die Familien auch mit Säcken ihren Garten erweitern. Dazu könnten in mit Erde und Kuhdung gefüllten Zementsäcken besonders Rankepflanzen gut angebaut werden.

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Text: A. Schmid

 

Humboldt-Projekt: Entwurf eines entwickelten Küchengartens für eine Santal-Familie in West Bengal, Indien
Studierende: Charlotte Rinne, Anne Hassel
Projektbetreuer: Caroline Stiller
Laufzeit: 01.04.2017 - 30.07.2017


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