Doppelnutzung von Winterraps: In Grenzen möglich  [14.02.17]

Erst schneiden, dann ernten: Wenn man Raps zweifach nutzt, könnte das wirtschaftlich und umweltgerecht sein. Ob das tatsächlich funktioniert, erprobt ein Humboldt reloaded-Projekt in einem Feldversuch. Die Studierenden finden heraus, dass Raps tatsächlich einen Schnitt kompensieren kann – aber bei einem zu späten Schnitt wird es kritisch.

Foto: Universität Hohenheim


In Südaustralien ist es schon lange gängige Praxis: Winterraps nutzt man dort doppelt, in Form einer nachwinterlichen Beweidung durch Schafe mit anschließender Körnernutzung. Ob diese Doppelnutzung, mit Schnitt anstelle von Beweidung, auch für hiesige Gefilde eine Option wäre, untersuchen vier Studierende in einem Humboldt reloaded-Projekt.

Humboldt reloaded – Wissenschaft von Anfang an

Das preisgekrönte Projekt der Uni Hohenheim will Studierende durch forschungsnahes Lernen bereits im Bachelorstudium für die Wissenschaft begeistern. Die Studierenden bearbeiten Forschungsfragen in kleinen Teams und werden dabei optimal betreut.


Johanna Krähling, Jessica Emminghaus, Matthias Haep und Florian Siemeister wollen testen, ob und wie Raps den Verlust von Blattmasse durch Schnitt über den Anbauzeitraum kompensieren kann. Die Frage ist, ob eine Schnittnutzung von früh gesätem Winterraps die Wirtschaftlichkeit verbessert und die Umweltbelastung verringert. Dazu führen sie einen Feldversuch durch, bei dem sie verschiedene Sä- und Schnittzeitpunkte hinsichtlich des Ertrags und Ölgehalts untersuchen.

Zwei Raps-Sorten in drei Versuchsvarianten

Mit zwei verschiedenen Winterrapssorten testen sie drei Versuchsvarianten: Frühsaat Mitte Mai mit einem Schnitt auf rund 10 cm Länge Mitte August, das Gleiche mit einem späten Schnitt Ende September und – als Kontrolle – Normalsaat Mitte August ohne Schnitt.

Zur Auswertung ermitteln die vier Studierenden den Kornertrag und den Ölgehalt der verschiedenen Behandlungen. Das Ergebnis zeigt: Bis zu einem gewissen Zeitpunkt kann ein vorwinterlicher Schnitt von der Kultur kompensiert werden. Mit einem zweiten Schnitt ist dies nicht mehr möglich, signifikante Ertragseinbußen gegenüber der Kontrolle sind die Folge.

Text: Elsner

Humboldt-Projekt: Doppelnutzung von Winterraps
Studierende: Johanna Krähling, Jessica Emminghaus, Matthias Haep, Florian Siemeister
Projektbetreuerin: Martin Gauder
Laufzeit: 26.10.2015 – 30.09.2016


Zurück zu Humboldt-Projekte des Tages