Natürlicher Snack: Trockenfrüchte sind gute Nährstoff-Lieferanten  [21.02.17]

Ob Feigen, Bananen oder Kirschen – das Angebot an getrockneten Früchten ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Diese natürliche Leckerei ist nicht nur haltbar und praktisch, sondern auch gesund – so das Ergebnis eines Humboldt reloaded-Projektes. Studierende nehmen darin die Mineralstoff-Gehalte der Trockenfrüchte ins Visier. Sie erweisen sich vor allem aus gute Kalium-Quelle.

Foto: Universität Hohenheim / Dorothea Elsner


Dass Obst zu den gesundheitsfördernden Lebensmitteln zählt, dürfte allgemeiner Konsens sein. Doch manches köstliches Früchtchen findet in haltbarer Form seinen Weg in den Handel – als Trockenfrucht. Wie es dann mit den Mineralstoffgehalten aussieht, das interessiert vier Studentinnen. Sie bestimmen die Werte in ihrem Humboldt-Projekt. Ein Vergleich mit den Richtwerten für die tägliche Zufuhr zeigt, dass sich Trockenfrüchte diesbezüglich nicht verstecken müssen.

Acht verschiedene Trockenfrüchte holen Annika Schiller, Sara Neumann, Barbara Wack und Saskia Grünwasser ins Labor. Mit von der Partie sind Himbeeren, Erdbeeren, Bananen, Feigen, Aprikosen, Weintrauben, Sauerkirschen und Datteln. Mit verschiedenen spektrometrischen Verfahren bestimmen sie die mittleren bis höheren Elementgehalte und die Spurenelemente.

Trockenfrüchte punkten mit hohen Kalium-Gehalten…


Die gemessenen Werte unterscheiden sich teilweise sehr von den Literaturwerten – vor allem bei Natrium liegen die Unterschiede weit über 50 %. Doch das können die Studierenden darauf zurückführen, dass sich die Früchte je nach Sorte, Jahr und Trocknungsverfahren stark unterscheiden.

Humboldt reloaded – Wissenschaft von Anfang an

Das preisgekrönte Projekt der Uni Hohenheim will Studierende durch forschungsnahes Lernen bereits im Bachelorstudium für die Wissenschaft begeistern. Die Studierenden bearbeiten Forschungsfragen in kleinen Teams und werden dabei optimal betreut.


Insgesamt zeigt sich in dem Humboldt-Projekt, dass Trockenfrüchte im Allgemeinen sehr gute Kalium-Quellen darstellen. Das gilt besonders für getrocknete Aprikosen, von denen 100 g ausreichen, um den Tagesbedarf an Kalium zu 75 % zu decken. Kalium wirkt blutdrucksenkend, weswegen eine reichliche Zufuhr sehr empfehlenswert ist.

Der Tagesbedarf an Magnesium wird durch die meisten Trockenfrüchte von 100 g der Früchte zu über 10 % gedeckt, bei Himbeeren sogar zu 40 %. Der Eisen- Tagesbedarf, für alle Lebewesen ein essenzieller Nährstoff, wird durch 100 g getrocknete Himbeeren und Erdbeeren zu 20 % gedeckt. Alle anderen Trockenfrüchte sind nur mittelmäßige Eisenlieferanten. Himbeeren und Erdbeeren enthalten viel Mangan, schon 20 g getrocknete Himbeeren oder 70 g Erdbeeren decken den Tagesbedarf.

… und mit geringen Natriumgehalten

Der Natriumgehalt liegt in Trockenfrüchten generell vergleichsweise niedrig. Das macht sie ernährungsphysiologisch sehr wertvoll, da man heutzutage Probleme mit überhöhter Natriumzufuhr hat. Für Kupfer, Calcium, Bor und Zink wurden Maximalwerte für die Zufuhrmengen festgelegt, die man nicht überschreiten sollte – doch um sie zu erreichen, müsste man täglich über 1 kg der getrockneten Früchte essen.

Als Fazit halten die Projektteilnehmerinnen fest, dass Trockenfrüchte sehr gute Nährstofflieferanten sind. Und das gilt in besonderem Maße für Kalium.

Text: Elsner

Humboldt-Projekt: Trockenfrüchte ein beliebter Snack
Studierende: Annika Schiller, Sara Neumann, Barbara Wack, Saskia Grünwasser
Projektbetreuer: Irina Goleva, Wolfgang Armbruster, Sonja Schlosser
Laufzeit: 11.4.2016 – 30.09.2016


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