Wespen aus der Dose: Behälter bleiben beim Transport weitgehend unbeschädigt  [29.08.17]

Sie ist lediglich einen Milimeter klein, kann jedoch Großes für die Landwirtschaft bewirken: Die Lagererzwespe. Die biologische Bekämpfung des Kornkäfers mit dem Insekt ist bereits ein gut etabliertes und erfolgreiches Verfahren. Um dieses weiter zu optimieren, haben Hohenheimer die so genannte Hohenheimer Zuchtbox entwickelt . In einem Humboldt reloaded-Projekt hat die Studentin Sandra Herold den Versand der Dosen getestet. Das Ergebnis: Ein Großteil der Dosen kam unbeschädigt beim Empfänger an.

Foto (-montage): Universität Hohenheim / Johannes Steidle


Die Ausmaße des Schadens, die Kornkäfer bundesweit anrichten, sind bisher noch nicht genau erfasst. Wenn der Schädling sich allerdings erstmal in einem Lager breit gemacht hat, kann es schnell zum Totalausfall der Getreideernte kommen.

Im Detail funktioniert die Schädlingsbekämpfung so: Die kaum einen Millimeter große Lagererzwespe sucht in gelagertem Getreide nach befallenen Weizenkörnern, durchsticht die Schale dieser Körner mit ihrem Stachel und zapft die Larve des Kornkäfers an, die im Weizenkorn schlummert oder legt ihre Eier auf ihr ab.

Humboldt reloaded – Wissenschaft von Anfang an

Das preisgekrönte Projekt der Uni Hohenheim will Studierende durch forschungsnahes Lernen bereits im Bachelorstudium für die Wissenschaft begeistern. Die Studierenden bearbeiten Forschungsfragen in kleinen Teams und werden dabei optimal betreut.


Box geeignet für den Versand

Bisher werden die Wespen vom Züchter mehrmals im Jahr verschickt und müssen dann vom Lagerhalter freigelassen werden. Dieses Verfahren ist bereits gut etabliert, soll aber künftig mit Hilfe der Hohenheimer Zuchtbox weiter verbessert werden. Ihr großer Vorteil: Die Boxen mit den Lagererzwespen werden im Getreidelager aufgestellt. Darin wachsen die Lagererzwespen heran, schlüpfen vor Ort und strömen dann kontinuierlich aus – dem ungeliebten Kornkäfer auf der Spur. Die frisch geschlüpften Lagererzwespen sind dann besonders agil und angriffslustig..

In dem Projekt wurden 50 Dosen auf den Transportweg mit der Post gebracht. Insgesamt wurden nur sechs beschädigt. Eine genauere Untersuchung der Temperaturveränderungen während des Versands erfolgt noch. Die Marktreife der Box hängt entscheidet von ihren Transportmöglichkeiten ab.

Text: A. Schmid


Humboldt-Projekt: Und ab die Post! Ermittlung von Transportbedingungen und Eliminierung eventueller Transportprobleme beim Versand von Nützlingen
Studierende:  Sandra Herold
Projektbetreuerin: Steffi Niedermayer
Laufzeit: 26.10.2015 bis 30.09.2016


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