Farbstoff vom Feld: Vier Rote Bete-Sorten färben besser  [19.01.17]

Sie hat es bereits im Namen: Rote Bete enthält natürliche Farbstoffe, die häufig Lebensmitteln zugesetzt werden. Doch Rote Bete ist nicht gleich Rote Bete – es gibt viele verschiedene Sorten, rote, gelbe, weiße oder geringelte. Die Farbausbeute pro Hektar könnte sich also erheblich unterscheiden. Eine These, die nun ein Humboldt-Projekt bestätigen kann.

Foto: Universität Hohenheim, Dorothea Elsner


Rote Bete – ein klassisches Wintergemüse mit einer Fülle gesunder Inhaltsstoffe. Doch die Lebensmittelindustrie schätzt die Rübe noch für eine andere Eigenschaft: ihre natürliche rote Farbe. Rote Bete-Pulver setzt sie zum Färben von Nudeln, Reis, Gebäck oder als Glasur ein.

Betalaine heißen die wasserlöslichen, antioxidativ wirkenden Farbstoffe in der Rübe. Und wenn sie der Farbstoffgewinnung dienen soll, wäre eine möglichst hohe Farbausbeute pro Hektar wünschenswert. Doch leider weiß man noch wenig darüber, wie sehr sich die verschiedenen Rote Bete-Sorten in ihrem Farbgehalt unterscheiden. Ein Problem, das nun ein Humboldt reloaded-Projekt anpackt.

Humboldt reloaded – Wissenschaft von Anfang an

Das preisgekrönte Projekt der Uni Hohenheim will Studierende durch forschungsnahes Lernen bereits im Bachelorstudium für die Wissenschaft begeistern. Die Studierenden bearbeiten Forschungsfragen in kleinen Teams und werden dabei optimal betreut.


Jürgen Autenrieth untersucht 29 verschiedene Rote Bete-Sorten aus ökologischem Anbau auf ihren Betalain- und Zuckergehalt. Der Student bestimmt die Betalaingehaltein den Proben mit dem Spektralphotometer. Die Zuckergehalte, gemessen in Grad Brix, ermittelt er mit Hilfe eines Refraktometers.

Humboldt-Projekt identifiziert vier besonders rote Rote Bete-Sorten

Das Ergebnis ist eindeutig: Es gibt klare Unterschiede zwischen den getesteten Sorten. Beim Gehalt an Betalain bewegen sich die Messwerte zwischen 5,7 und 13 mg/g TM und beim Zuckergehalt zwischen 7,03 bis 12,73 Grad Brix.

Einige Sorten beinhalten also mehr als doppelt so viel Farbstoff als andere. Und noch etwas fällt Autenrieth auf: Je höher der Betalain-Gehalt, desto niedriger ist der Zuckergehalt in Roter Bete.

Als Fazit kann der Humboldt-Forscher vier Rote Bete-Sorten benennen, die durch besonders hohen Farbstoffgehalt punkten. And the winners are: Pronto, Nochowski, Bordo und Betina.

Text: Elsner

Humboldt-Projekt: Rote Bete – entdecke was in ihr steckt!
Studierender: Jürgen Autenrieth
Projektbetreuerinnen: Birgit Beierl, Simone Graeff-Hönninger
Laufzeit: 26.10.2015 – 30.09.2016


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